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Ressan Doutheil

Sexualität betrifft den ganzen Menschen

Die Fähigkeit zu lieben ist keine Selbstverständlichkeit. Wir müssen sie erlernen - ein ganzes Leben lang. (Fritz Riemann)

Sexualität betrifft den ganzen Menschen.

Wer etwas über menschliche, d.h. ganzheitliche Sexualität erfahren will, der muss zunächst Person werden,

um die Person im Partner sehen zu können, oder einfacher gesagt, er muss liebesfähig sein.

Körperliche Intimität, die unsere Sinne gesamt anspricht und im wesentlichen auf unsere menschlichen Empathiefähigkeit basiert, mit einem Partner zu erleben, ist etwas anderes, als auf audiovisuelle Reize reduzierte Fetisch-Phantasmen zu reagieren. Befriedigende Sexualität braucht eben vor allem emotionales Fingerspitzengefühl, weil wir dann in unserer Identität am verletzlichsten sind, wenn wir buchstäblich nackt sind. Für diese Nacktheit, die etwas anderes ist als die virtuelle Lustfabrik der Pornowelt.

Sexualität betrifft den ganzen Menschen,

sie wird in ihrem bio-psycho-sozialen Sinnzusammenhang, d.h. in drei Dimmensionen verstanden:

  1. In ihrer körperlichen Dimmension ( Geschlecht, hormonelle Entwicklung, Begehren, Lust, Fortpflanzug...)
  2. in ihrer psychischen Dimension ( Wahrnehmung, Emotion Kognition, Motivation, Verhalten...)
  3. in ihrer Beziehungsdimension ( Emphatie, Kommunikation, Bindung...) 

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Die biopsychosoziale Bedingtheit menschlicher Sexualität ist in der Psychologie unbestritten. Drei Dimensionen sind notwendig, um nach Linie und Fläche einen Raum aufzuspannen. Analog sind alle drei o.g. Dimensionen unverzichtbar, damit Sexualität erfüllend und menschlich und nicht nur flach bzw verarmt erlebt werden kann. Kulturelle, gesellschaftliche und religiöse Wertvorstellungen und Entwicklungen können zu einer Über - bzw Unterbewertung bis hin zu einer starken Abwertung einzelner der drei Dimensionen beitragen. Im Internetzeitalter haben dabei mediale Botschaften durch die schnelle und flächendeckende Verbreitung  einen besonderen starken Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung. Pornografie ist per Definition eine entpersönlichte Darstellung von Sexualität, die unter Ausklammerung personaler und sozialer Sinnbezüge alleine dem Ziel dient, den Betrachter sexuell zu erregen.

Durch exzessiven Pornokraphiekonsum können Sucht, sexuelle Gewalt und Beziehungsstörungen verursacht werden, diese Störungen reichen in die Dimensionen des bio-psycho-sozialen Sinneszusammenhang hinein. Die Reduzierung der Sexualität auf den Lustaspekt bedeutet zwangsläufig ihre Entbindung von Empathie, personaler Wertschätzung und liebevoller Bindung. In ihrer Verarmung ist sie auf die Steigerung angewiesen.

Sexualität als vitale Lebenskraft

kann umso mehr als erfüllend und als Quelle von Glück erlebt werden, als sie Ausdruck der Gesamtpersönlichkeit sein kann und keine Dimension ausschließt. Sexualität spricht verschiedenste elemantare Bedürfnisse, Sehnsüchte und Gefühle des Menschen an. In ihrem Potential tiefstes Vertrauen, Hingabe und Wertschätzung auszudrücken, Lebendigkeit, Mut und Kontrollverlust zu erleben bis hin zu ihrem Aggressions- und Machtpotential ist zwischenmenschliche Sexualität gleichzeitig besonders verletzbar. Darum braucht sie einen sensiblen Wachstumsprozess und Schutzraum, um als Sprache der Liebe erlernt zu werden.

(Quellennachweis: Tabea Freitag, Fit for Love? Praxisbuch zur Prävention von Internet-Pornografie-Konsum )

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Letzte Änderung amSonntag, 23 April 2017 22:02